Benjamin Feldmann brennt für die Tierfotografie. Im Interview erklärt er, wie er dazu gekommen ist, warum er einen Gimbalkopf von Rollei benutzt und welches sein beeindruckendster Moment in der Tierfotografie war.
1. Wie bist du zur Natur/Tierfotografie gekommen?
2. Ist Tierfotograf dein Hauptberuf?
3. Warum ist gerade bei der Tierfotografie ein Gimbalkopf so hilfreich?
4. Was zeichnet den Lion Rock Gimbalkopf aus?
5. Was war die beeindruckendste Situation, die du bisher auf deinen Foto-Ausflügen erlebt hast
6. Wie lange braucht man im Schnitt für ein gutes Bild?
7. Welche Ausrüstung hast du bei deinen Ausflügen immer dabei?
8. Wie ist das mit den Wölfen? Sind sie eher leicht oder eher schwer zu fotografieren?
1. Wie bist du zur Natur/Tierfotografie gekommen?
Ich war schon immer sehr naturverbunden, von klein auf, mein Vater ist immer mit den Hunden und mir in die Natur gegangen. Da haben wir dann Höhlen gebaut und auch Baumhäuser. Oder wir haben Verstecken gespielt mit Walkie-Talkies. Ich fand Tiere eigentlich schon immer interessant.
Mit 20 Jahren habe ich dann gedacht, ich hole mir mal eine Kamera.
Ich wollte mit der Aufnahme einfach festhalten, was ich sehe. Dadurch bin ich dann weiter in die Tierfotografie gerutscht.
Anschließend bin ich durch Europa gereist: Nach Polen, Tschechien, Spanien und Österreich. Spanien vor allen Dingen, weil ich Vögel sehr gerne mag. Aber auch Skandinavien und Schweden.
Irgendwann weiß man, wo die Tiere sitzen, aber es geht in der Naturfotografie natürlich auch um den richtigen Moment und auch ein bisschen um Tricks.
Ich nutze zum Beispiel Locker, also quasi Pfeifen, mit denen man einen bestimmten Ton machen kann, den das jeweilige Tier interessant findet, kurz innehält oder sich in meine Richtung dreht. In dem Moment kommt dann das Bild.
2. Ist Tierfotograf dein Hauptberuf? Oder machst du das eher nebenbei?
Die Tierfotografie mache ich nur für mich nebenbei. Ich habe schon überlegt, ob ich es hauptberuflich machen soll und auch Forstamt habe ich mal überlegt.
Dann hätte ich aber umschulen müssen und das wollte ich nicht. Hauptberuflich bin ich Teamleiter in einem Vertrieb.
3. Warum ist gerade bei der Tierfotografie ein Gimbalkopf so hilfreich?
Gimbalköpfe sind sehr gut für große Telezoom-Objektive, die man in der Tierfotografie benötigt. Ich habe beispielsweise ein Canon 400er f2.8.
Das wiegt bereits sechs Kilo und dann kommt natürlich noch die Kamera dran. Viele Köpfe halten das nicht gut fest.
Mit diesem Kopf hat man sehr gute Kontrolle und auch große Standfestigkeit. Gimbalköpfe werden meist in der Ansitzfotografie genutzt, würde ich sagen. Der Gimbalkopf ist auch schwerer als normale Kugelköpfe. Entweder setzt man sich selbst in den Wald, tarnt sich und wartet dann auf Wild. Oder es gibt heutzutage auch Ansitzhütten, in denen man sitzt und auf das Tier wartet, um es dann zu fotografieren.
Ich mache Ansitzfotografie, laufe aber auch sehr viel, weil ich die Stellen manchmal auch für ein Bild wechseln möchte.
4. Was zeichnet den Lion Rock Gimbalkopf aus?
Der erste Eindruck ist für mich sehr wichtig. Wenn ich den Gimbalkopf in der Hand halte, überlege ich mir, wie ich die Wertigkeit einschätze:
- Hat der Kopf Gewicht, steckt Qualität dahinter?
- Knirscht es, wenn man die Feststellräder dreht, oder geht alles weich ineinander über?
Ich habe den Kopf seit etwas über einem Monat und habe ihn wirklich ausgiebig getestet.
Die Wertigkeit ist sehr hoch, das überzeugt mich schon sehr.
Es lässt sich alles einfach und gut bedienen und verändern, das Handling ist insgesamt sehr gut.
5. Was war die beeindruckendste Situation, die du bisher auf deinen Foto-Ausflügen erlebt hast?
Die Begegnung mit dem Dachs. Dachse sind Tiere, die in freier Wildbahn nur sehr schwer zu fotografieren, aber ein ganz tolles Motiv sind.
Sie sind extrem vorsichtig und kommen nur in der Dämmerung aus dem Bau.
Es hat gut zwei Wochen gedauert, bis ich einen Dachs aufs Foto gekriegt habe. Das Problem war, dass der Bau nicht besonders leicht zu fotografieren war. Ich musste erst mal herausfinden, wo sein Weg Richtung Bau ist und dann musste ich auch noch die Zeit in Erfahrung bringen, zu der er aktiv ist.
Das war etwa um kurz nach fünf, dann ging er schlafen. Da habe ich nur einmal ein kurzes Piepsgeräusch gemacht, sodass er sich umdreht. Und dann war er weg.
6. Wie lange braucht man im Schnitt für ein richtig gutes Bild?
Das ist sehr unterschiedlich, die Zeiten können stark variieren. Ich muss mir in der Tierfotografie grundsätzlich erst mal überlegen, was für ein Motiv ich eigentlich haben möchte.
Manchmal kommt das Foto aber auch sofort. Ich habe durch Glück beispielsweise kürzlich oben in einer alten Scheune eine Schleiereule entdeckt.
Auch die Aufnahme des schwarzen Rehs war ein glücklicher Zufall. Da hatte ich die Kamera schon auf dem Gimbalkopf montiert und habe das Reh einfach schnell durch das Fenster fotografiert.
Planen kann man ein Tier eben nicht.
7. Welche Ausrüstung hast du bei deinen Ausflügen immer dabei?
Ich habe natürlich immer Kamera, Stativ und Stativkopf dabei und auch meist einen Tarnüberwurf mit.
Auch Locker habe ich eigentlich immer dabei. Also quasi Pfeifen für Fuchs und Dachs oder auch Rehe. Speicherkarten natürlich auch. Den Fotorucksack habe ich nicht immer dabei. Denn wenn ich weitere Strecken laufe, kann der ein bisschen störend sein. Beim Ansitz in einer Hütte nehme ich aber meist einen mit.
Filter brauche ich bei der Ansitzfotografie nicht, eher beim Fotografieren von Landschaften. Ich versuche möglichst minimalistisch zu sein, damit ich nicht viel mitschleppen muss.
8. Wie ist das mit den Wölfen? Sind sie eher leicht oder eher schwer zu fotografieren?
Wenn man nach Wölfen sucht, braucht man für ein gutes Bild vor allen Dingen Glück und Geduld. Denn es ist nicht so, dass man einfach dasitzt, es kommt sofort ein Wolf vorbei und man macht das Foto.
Letztes Jahr war sogar mal ein ganzes Rudel da. Als ich zuletzt dort gewesen bin, war nur ein Wolf zu sehen und der kam dann auch nur für fünf Minuten.
Wenn es heiß ist, ziehen sie sich eher zurück. Extrem spannende Tiere.